Umweltanalytischer Dienst – Dipl.-Ing. Georg Meyers


Blei

Das Schwermetall findet sich in Gläsern, keramischen Erzeugnissen, Bleiloten und Bleimunition, sowie als Additiv in Ölfarben. Als Antiklopfmittel wurde es dem Benzin als Bleitetramethyl und Bleitetraethyl zugesetzt.
Blei kann über die Haut den Magen-Darm-Trakt und über die Lunge in den Organismus gelangen. In unseren Nahrungsmitteln sind besonders hohe Bleikonzentrationen in Kartoffeln, Gemüse (blattreiche Pflanzen) und in Getreideerzeugnissen zu finden. 

Das schwerlösliche Bleiphosphat aus den Knochendepots hat jedoch eine Halbwertzeit von bis zu 20 Jahren. Die toxische Wirkung des Bleiatoms beruht wahrscheinlich auf seiner Einlagerung in verschiedene Zellenzyme. 


Anzeichen einer Bleivergiftung sind: Metallischer Mundgeschmack, Speichelfluss, Übelkeit, Erbrechen, heftige Leibschmerzen mit Verstopfung und Harnverhalten, Körperschwäche und Blutdruckabfall. Untertemperatur, kalter Schweiß, Dyspnoe, Tachykardie, Kreislaufkollaps. Später möglicherweise einige Anzeichen chronischer Bleivergiftung. Bei schwersten Fällen Kopfschmerz, Schwindel, Sehstörungen, Schlaflosigkeit, epileptiforme Krämpfe, Angstzustände, Sinnestäuschungen, Tobsuchtsanfälle, . Im Darm bildet sich basisches Bleicarbonat, im Magen Bleichchlorid. 

Hausinstallationen aus Blei können bis zu 400 µg Blei pro Liter in unser Trinkwasser abgeben. 

Besonders in Häusern die vor 1960 erbaut wurden, ist es möglich, dass in der Hausinstallation noch Bleirohre vorhanden sind.

So können im Standwasser bis zu 400µg/l Blei vorkommen. Im Fließwasser liegt der Bleigehalt zwischen 20 -100 µg /l. Die Trinkwasserverordnung schreibt jedoch einen Grenzwert von 40 µg/l vor.

Die erhöhten Bleiwerte im Trinkwasser können gesundheitliche Probleme mit sich bringen.

Es kann u.a. die Funktionsfähigkeit des Nervensystems gestört werden - bei Erwachsenen und insbesondere bei Kindern. Bei Bleibelasteten Kindern treten oft Intelligenz-, Lern- und Konzentrationsstörungen auf. 

Blei kann sich sowohl an die Sulfhydryl- Gruppen der Enzyme binden oder andere Metall-Ionen verdrängen. 

Im Körper werden nach synthetisierte Proteine, z.B. Enzyme, durch Blei angegriffen, Da strukturgebende S-S-Brücken der einzelnen Aminosäuren durch Schwermetalle der H2S-Gruppe gespalten werden. Um einen vergleichbaren Effekt zu beobachten zu können, leite man in eine Bleichloridlösung das gasförmige H2S ein. Es bildet sich schlagartig das schwarze unlösliche Bleisulfid.

Werden durch Blei die Disulfidbrücken der körpereigenen Proteine oder Enzyme gespalten, so können diese durch die Deformation nicht mehr vom Immunsystem als körpereigen erkannt werden, was zu einem Dauerstress im Sinne einer Autoimmunerkrankung führt. 

Ein solcher Stress wirkt sich besonders im Gehirn nachteilig aus. Bei auffälligen Kindern, denen ein ADS und ADSH- Symptomenkomplex diagnostiziert wurde, die immer häufiger mit Psychopharmaka, RITALIN, behandelt werden, kann hier ein Zusammenhang gesehen werden. Durch die Gabe von schwefelhaltigen Produkten, z.B. Knoblauchpillen, können Bleiionen im Körper in abgefangen, gebunden und unschädlich gemacht werden. 

Wenn Sie wissen wollen, ob in Ihrem Haus Bleileitungen vorhanden sind bzw. ob erhöhte Bleikonzentrationen im Trinkwasser vorliegen, können Sie im Rahmen einer Aktion Ihr Trinkwasser in unserem Labor untersuchen lassen.

Hierfür verwenden Sie bitte die beiliegenden Probenahmegefäße und füllen an einem Morgen das Standleitungswasser in die Gefäße ab. Bitte betätigen Sie vor dieser Probenahme nicht den Wasserhahn oder die Toilettenspülung. Senden Sie uns den verschlossenen evtl. zugeklebten Behälter an die oben genante Anschrift zurück.


Quelle: Bundesministerium für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau "Umwelt-CD-ROM". 
Quelle: Norbert Neuburger" Kompendium Umweltmedizin" - 1. Aufl.- Hamburg: medi, 1996 (Medi- Praxisreihe)


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