Umweltanalytischer Dienst
Dipl.-Ing. Georg Meyers 


Arsen

Arsenreiche Metalle sind z.B. Eisen- und Nickelarsenide. Es wird außerdem als Nebenprodukt bei Kupfer-, Blei- und Goldschmelze gewonnen. Arsentrioxid findet als Bestandteil von Legierungen, Halbleitern, Lösungsmitteln Flouridierungsmittel und als Oxidans in der Glas- und Keramikindustrie Verwendung. Außerdem ist es ein weit verbreitetes Ratten- und Mäusegift. Zur Behandlung von Wurzelkanälen toter Zähne diente Arsen bis vor wenigen Jahren in der Zahnmedizin. In unmittelbarer Nachbarschaft der Behandlungsstelle speichert der Knochen das Arsen irreversibel. Es kann sich ein Tumor bilden.
Arsen wird über die Haut , Lunge und den Gastrointestinaltrakt aufgenommen. Besonders hoch belastet sind Angestellte in Kupferhütten. Aber auch über die Nahrung gelangt Arsen in unseren Organismus. Besonders hoch belastet sind z.B. Auberginen und rote Rüben. Die höchsten Konzentrationen kommen in Seefisch und Meeresfrüchten vor.
Das Arsen verteilt sich über alle Gewebe und Organe einschließlich der Plazenta. Hohe Konzentrationen befinden sich in der Haut, den Haaren, den Nägeln, den Nieren und der Leber.

Arsen blockiert SH-Gruppen und hemmt SH-abhängige Enzyme, Substrate u.a. Produkte. Reines kompaktes, elementares Arsen ist wenig toxisch, kann aber mit dem hochtoxischen Arsen(III)-oxid verunreinigt sein, außerdem oxidiert es sich leicht an feuchter Luft oder in Berührung mit Schweiß oder Speichel; es treten dann die Symptome der Arsen(III)-oxid-Vergiftung auf. Die Inhalation von As-Dämpfen verursacht Reizerscheinungen im Respirationstrakt (Arsenschnupfen), in schweren Fällen bis zum Lungenödem, Bronchopneumonie. Nach oraler Aufnahme, später, wie auch nach massiver Inhalation, Resorptiverscheinungen wie Leibschmerzen, Erbrechen, blutige Durchfälle, Trockenheit im Mund und Rachen, Durst, Sprech- und Schluckbeschwerden, Krämpfe der Wadenmuskultatur, Albuminurie bis Anurie, kalte cyanotische Aknen, Tachykardie, Blutdruckabfall evtl. bis zum Kollaps, Verwirrtheit, Krämpfe, Paralyse, Koma, evtl. Atemlähmung. Als Nachkrankheiten wurden Leberfunktionsstörungen und Polyneuritis beobachtet.

Als Erscheinungen chronischer Exposition stehen die Erkrankungen des Nervensystems: Parästhesien, Kopfschmerzen, Schwindel, Gelenkschmerzen, polyneuritische Erscheinungen mit sensiblen und motorischen Störungen sowie Lähmungen, Lidödeme und Exophthalmus im Vordergrund. Chronische Arsenbelastungen über das Trinkwasser, medizinische Anwendungen oder Belastungen am Arbeitsplatz können mit einer Latenzzeit von bis zu 50 Jahren unterschiedlichste Tumore auslösen.

Quelle: Bundesministerium für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau "Umwelt-CD-ROM" Quelle: Norbert Neuburger" Kompendium Umweltmedizin" - 1. Aufl.- Hamburg: medi, 1996 (Medi- Praxisreihe)

 

 

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Dipl.-Ing. Georg Meyers - Mitglied der Arbeitsgemeinschaft ökologischer Forschungsinstitute (AGÖF) e.V.
Von der Industrie- und Handelskammer Mittlerer Niederrhein Krefeld - Mönchengladbach - Neuss
öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger
für Messung und Bewertung von Schadstoffen in Innenräumen und Baumaterialien