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Arsenreiche Metalle sind z.B. Eisen- und
Nickelarsenide. Es wird außerdem als Nebenprodukt bei Kupfer-, Blei- und
Goldschmelze gewonnen. Arsentrioxid findet als Bestandteil von Legierungen,
Halbleitern, Lösungsmitteln Flouridierungsmittel und als Oxidans in der Glas-
und Keramikindustrie Verwendung. Außerdem ist es ein weit verbreitetes
Ratten- und Mäusegift. Zur Behandlung von Wurzelkanälen toter Zähne diente
Arsen bis vor wenigen Jahren in der Zahnmedizin. In unmittelbarer
Nachbarschaft der Behandlungsstelle speichert der Knochen das Arsen
irreversibel. Es kann sich ein Tumor bilden. Arsen blockiert SH-Gruppen und hemmt
SH-abhängige Enzyme, Substrate u.a. Produkte. Reines kompaktes, elementares
Arsen ist wenig toxisch, kann aber mit dem hochtoxischen Arsen(III)-oxid
verunreinigt sein, außerdem oxidiert es sich leicht an feuchter Luft oder in
Berührung mit Schweiß oder Speichel; es treten dann die Symptome der
Arsen(III)-oxid-Vergiftung auf. Die Inhalation von As-Dämpfen verursacht
Reizerscheinungen im Respirationstrakt (Arsenschnupfen), in schweren Fällen
bis zum Lungenödem, Bronchopneumonie. Nach oraler Aufnahme, später, wie auch
nach massiver Inhalation, Resorptiverscheinungen wie Leibschmerzen,
Erbrechen, blutige Durchfälle, Trockenheit im Mund und Rachen, Durst, Sprech-
und Schluckbeschwerden, Krämpfe der Wadenmuskultatur, Albuminurie bis Anurie,
kalte cyanotische Aknen, Tachykardie, Blutdruckabfall evtl. bis zum Kollaps,
Verwirrtheit, Krämpfe, Paralyse, Koma, evtl. Atemlähmung. Als Nachkrankheiten
wurden Leberfunktionsstörungen und Polyneuritis beobachtet. Als Erscheinungen chronischer Exposition
stehen die Erkrankungen des Nervensystems: Parästhesien, Kopfschmerzen,
Schwindel, Gelenkschmerzen, polyneuritische Erscheinungen mit sensiblen und
motorischen Störungen sowie Lähmungen, Lidödeme und Exophthalmus im
Vordergrund. Chronische Arsenbelastungen über das Trinkwasser, medizinische
Anwendungen oder Belastungen am Arbeitsplatz können mit einer Latenzzeit von
bis zu 50 Jahren unterschiedlichste Tumore auslösen. Quelle: Bundesministerium für Raumordnung,
Bauwesen und Städtebau "Umwelt-CD-ROM" Quelle: Norbert Neuburger"
Kompendium Umweltmedizin" - 1. Aufl.- Hamburg: medi, 1996 (Medi-
Praxisreihe) |
Umweltanalytischer
Dienst Dipl.-Ing.
Georg Meyers - Mitglied der Arbeitsgemeinschaft ökologischer
Forschungsinstitute (AGÖF) e.V. |